Kill the negative first

Was kann ich tun, um produktiver zu werden? Falsche Frage. Am Anfang einer Steigerung der Produktivität bringt es mehr zu fragen Was hindert mich daran, produktiver zu werden? Die Antwort ist für jeden anders, doch gibt es häufig auftretende Probleme: Perfektionismus, Strukturlosigkeit, zu großer Druck, unklares Ziel, Prokastrination etc.

Bevor wir Fahrt aufnehmen, lösen wir die Bremsen. Kill the negative first.

Dies bedeutet, dass wir herausfinden müssen: Was passiert, wenn ich produktiv sein will? Wir benötigen Beobachtungen, die uns die bestehenden Probleme aufzeigen. Diese Beobachtungen an sich brauchen wir nicht zu werten - wenn Sie sich mit Internetvideos ablenken, dann ist dies eben so. Was hilft es, sich dafür zu schämen oder schelten? Dies wird den Ärger bei Ihrem nächsten Videokonsum vergrößern. Es geht erstmal nur darum zu verstehen. Auf der Basis unserer Beobachtungen können wir anfangen, die Bremsen unserer Produktivität Schritt für Schritt zu lösen. Dabei müssen wir uns als Experimentatoren verstehen: Wir versuchen etwas zu verbessern, indem wir Dinge ausprobieren. Es ist nicht gesagt, dass unsere Lösungsansätze etwas bringen. Aber auf Dauer werden wir etwas finden, was das Problem zumindest verkleinert.

Können Sie das Handy ausschalten, um Ablenkung durch Internetvideos zu reduzieren? Können Sie einfach alle zwei Stunden für 5 Minuten konsumieren? Keine Ahnung, probieren Sie es aus. Die Lösungen sind ebenso individuell wie die Probleme: Meine Lösung auf das gleiche Problem muss nicht Ihre Lösung sein.

Während wir die Bremsen nach und nach lösen, steigt unsere Produktivität.

Sind wir also irgendwann fertig? Nicht, wenn wir weiterhin produktiv sein wollen. Denn das Problem mit den Bremsen ist, dass sie teils zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten und dass sie sich schnell wieder einschleichen, wenn wir die zugehörigen Lösungsansätze nicht mehr verfolgen.

Wir müssen weiter beobachten.

Und weiterhin Probleme lösen. Sonst werden wir wieder gebremst. Doch von einem hohen Niveau der Produktivität braucht es meist nur kleine Korrekturen. In diesem Sinne können wir unsere Produktivität steuern, indem wir uns durch Beobachtungen und Lösungen auf ein hohes Niveau bringen - und ab hier die Beobachtungen nicht unterlassen, sondern fortführen, aber in kleinerem Format.

In Boost Productivity wird diese Steuerung der Produktivität metaphorisch von einem Agenten in Ihrem Kopf durchgeführt:

„Eine Beschreibung eines guten Agenten könnte wie folgt lauten:

  • Der Agent passt seine Steuerung immer wieder an die Objekte an, die bearbeitet werden müssen.
  • Sogar innerhalb der Objekte modifiziert er seine Steuerung, um den sich wandelnden Anforderungen während des Arbeitsprozesses gerecht zu werden.
  • Er ergreift zu allen Zeiten so wenig Steuerung wie möglich und so viel wie nötig. Dadurch verhindert er
    › Untersteuerung: Die Produktivität nimmt ab, da es z.B. an Struktur im Vorgehen fehlt, Ressourcen schlecht verwaltet und notwendige Arbeitsschritte übersehen werden.
    › Übersteuerung: Die Produktivität nimmt ab, da zuviel Zeit und Energie in Planung investiert wird, zu kleinschrittiges Vorgehen die Flexibilität und Übersicht einschränkt und entsprechend Ressourcen beim Objekt fehlen."

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